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Baba trommelt im Garten des Ute Bock Hauses neben Poträt von Ute Bock

„Bei Mama Bock ist alles in Ordnung“

Über das Mittelmeer nach Europa, von Traiskirchen ins Ute Bock Haus und dann endlich bleiben können, denn „bei Mama Bock ist alles in Ordnung“ – Unser ehemaliger Klient Baba erzählt in unserer Jubiläumsserie über seine Zeit bei und mit Ute Bock und seinen weiteren Weg. Denn 2018 hat er nach langem Warten endlich seinen Aufenthaltstitel erhalten.

Hilfe für mehr als 20.000 Geflüchtete wie Baba

Zum 20. Jubiläum des Flüchtlingsprojekts Ute Bock und anlässlich des 80. Geburtstag von Frau Bock im Juni werfen wir auch einen Blick zurück. In den letzten 20 Jahren konnten wir 20.000 Menschen mit den unterschiedlichsten Fluchtgeschichten helfen. Viele suchen einen Schlafplatz, brauchen Lebensmittel oder Kleidung, haben Fragen zum Asylverfahren oder wollen Deutsch lernen. Einer davon war Baba, der nach langem Warten vor ein paar Jahren einen Aufenthaltstitel bekommen hat. Auf seinem Weg haben wir ihn begleitet.

„Bei Mama Bock ist alles in Ordnung“

Baba kam als Minderjähriger aus dem Senegal über das Mittelmeer nach Europa, über Traiskirchen und Freund*innen schließlich zum Flüchtlingsprojekt Ute Bock. 2005 gab ihm Frau Bock einen Platz in einer vom Verein betreuten Wohngemeinschaft. Nach dem gefährlichen Fluchtweg konnte er hier endlich zur Ruhe kommen und war in Sicherheit. „Bei Mama Bock ist alles in Ordnung,“ erzählt er in Erinnerung an damals. Als 2012 das Ute Bock Haus in der Zohmanngasse eingerichtet wurde, half Baba tatkräftig bei der Renovierung sowie beim Umzug und bezog sein kleines Zimmer im 3. Stock.

„Mama Bock war streng, aber sie hat es gut gemeint. Und sie hatte immer Recht. Sie hat gesagt, Baba du musst Deutsch lernen. Steh auf und lern Deutsch, dann kannst du hierbleiben. Was willst du sonst machen?“ Also lernte Baba Deutsch und half auch ehrenamtlich mit, wo er gebraucht wurde. „Zu Mama Bock konnte ich immer gehen, wenn ich ein Problem hatte. Sie war einfach da,“ sagt Baba. 2018 bekam er nach jahrelangem Warten und vielen Anträgen endlich einen Aufenthaltstitel. Mittlerweile arbeitet er seit vier Jahren in einem großen Hotel in Wien und hat seine eigene kleine Wohnung.

Baba im Garten des Ute Bock Hauses

Baba besuchte zum Jubiläum das Ute Bock Haus und trommelte für uns im Garten.
Foto: Anna Florentina Geissmann, Gemälde von Guido Zehetbauer-Salzer

Bock auf Musik

Baba ist seit jeher leidenschaftlicher Musiker. Mit anderen ehemaligen Bewohnern des Ute Bock Hauses hat er die Band „Drum Bock“ gegründet und gibt zweimal wöchentlich Trommelkurse für Kinder. Sein dreijähriger Sohn spielt manchmal mit. Die Musik ist für Baba eine Erinnerung an früher, vor allem an seinen Vater, der den Enkel nur vom Telefon kennt. Auch von „Mama Bock“ verabschiedete er sich mit einem eigenen Lied, benannt nach seiner Heldin.

Für die Zukunft wünscht er sich, „arbeiten, reisen und trommeln“. Baba besitzt keinen Reisepass oder eine Geburtsurkunde. Es ist sein Wunsch, einmal einen offiziellen Identifikationsnachweis zu besitzen, mit dem man reisen kann.

ReStart in die Zukunft

Über seine neue Heimat Österreich sagt er: „Hier werden die Menschenrechte respektiert.“ Baba ist einer von vielen Geflüchteten, die wir in 20 Jahren Vereinsgeschichte unterstützen durften. Erst nach über 10 Jahren in Österreich hat er subsidiären Schutz bekommen und damit endlich eine Arbeitsgenehmigung. Beim Weg hin zu einem eigenständigen Leben ist ein fixer Job essentiell.

Mit dem Projekt ReStart unterstützen wir Geflüchtete wie Baba nach einem positiven Aufenthaltstitel bei der Wohnungs- und Arbeitssuche. Denn während des jahrelangen Wartens in der Grundversorgung gibt es kaum Möglichkeiten, Geld anzusparen für die Wohnungskaution oder eine Ausbildung.

Unterstütze uns zum Doppeljubiläum mit deiner Spende für ReStart!

Dieser Artikel ist Teil unserer Blog-Serie "Bock Storys" zum 20-jährigen Vereinsjubiläum. Bereits erschienen ist das Interview mit unserem dienstältesten Kollegen Ibrahim sowie unserer langjährigen Klientin Ruzanna. In den kommenden Wochen werden wir mit weiteren Menschen über ihre Zeit beim Verein sprechen.

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