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Bild von Menschen mit Gepäck auf der Flucht (c) UNHCR | Oleksiy Kovalov

1 Jahr Krieg in der Ukraine

Plötzlich war er da: der Krieg in Europa. Schnell und unbürokratisch helfen, war unsere erste Priorität. Wie wir das im Ausnahmejahr geschafft haben, lest ihr hier!

Mit dem naheliegenden Krieg kam die Gewissheit, dass bald sehr viel mehr Menschen auf der Flucht unsere Hilfe brauchen werden. Bereits wenige Tage nach Kriegsbeginn in der Ukraine zogen die ersten Schutzsuchenden im Ute Bock Haus ein. Alle packten mit an. Schnell, unbürokratisch und niederschwellig konnten wir im letzten Jahr vielen Vertriebenen aus der Ukraine helfen.

Der Krieg in der Ukraine zwingt Menschen, ihre Heimat zu verlassen. Sie teilen dieses Schicksal mit den Geflüchteten aus Syrien, Afghanistan und vielen weiteren Ländern. Als lokale Flüchtlingshilfe in Wien ist es unsere Pflicht allen Geflüchteten in Not zu helfen. Das galt 2015 und 2022, genauso wie 2023. Ganz egal, woher die Schutzsuchenden kommen.

1 Jahr Helfen im Ute Bock Haus

Schon mit Kriegsbeginn war klar, dass viele Menschen Schutz in Europa suchen werden. Wien wurde für diese Flüchtenden ein Ort der Sicherheit. Als kleiner Verein sind unsere Ressourcen in der laufenden Vereinsarbeit ziemlich gebunden. Doch so klein unser Team auch sein mag, wir halten zusammen und waren in diesen Momenten optimistisch, auch diese Herausforderung gemeinsam zu meistern. Denn Helfen ist unser Job, dafür sind wir da.

In kürzester Zeit hat unsere Wohnbetreuung freie Zimmer und Wohnungen zur Verfügung gestellt. Am 3. März 2022 sind die ersten Geflüchteten aus der Ukraine im Ute Bock Haus eingezogen. Mittlerweile leben 68 Personen, davon 19 Kinder, aus der Ukraine im Haus und in zehn externen Wohnungen. In wenigen Wochen haben wir damals unser Wohnungskontingent um 20 Prozent erhöht, denn ein sicherer Ort zum Ankommen ist nach den schweren Kriegs- und Fluchterlebnissen das Wichtigste.

Unsere Sozialberatung hat den ankommenden Menschen sofort bei der Orientierung geholfen und im Bedarfsfall an die richtigen Stellen weitervermittelt. Wir stehen im laufenden Austausch mit vielen anderen Organisationen, um allen Geflüchteten entsprechend ihrer Situation so gut wie möglich helfen zu können.

Auch unsere Soforthilfeangebote standen den Flüchtenden natürlich sofort zur Verfügung: Ukrainer*innen und andere Schutzsuchende aus der Region, die Lebensmittel brauchten, haben Lebensmittel bekommen, gleiches gilt für Hygieneartikel insbesondere Windeln, Feuchttücher und weitere Produkte zur Versorgung von Babys und Kleinkindern sowie der Ausstattung mit Gewand, Schulmaterial oder Dingen des alltäglichen Bedarfs. Auch Geflüchtete, die privat untergekommen sind, konnten und können sich bei uns Termine für unsere Sachspendenausgabe geben lassen.

Schnell war klar, dass besonders die Lebensmittelausgabe dringend gebraucht wird, um den Menschen zu helfen, die bis zur formalen Genehmigung der staatlichen Grundversorgung ohne finanzielle Unterstützung dastanden. Selbstverständlich haben wir auch hier unser Kontingent nach oben geschraubt, um so vielen Menschen wie möglich helfen zu können. Das war für unsere ehrenamtlichen Helfer*innen eine Selbstverständlichkeit.

Im Ute Bock Bildungszentrum konnten wir im letzten Jahr recht schnell zwei spezielle Deutschkurse von ukrainischen Lehrenden anbieten. Mittlerweile gehen viele Ukrainer*innen in unsere regulären, kostenlosen Deutschkurse für Geflüchtete oder haben einen Platz in den geförderten Kursangeboten anderer Anbieter gefunden. In die Nachmittagsbetreuung unserer Büffelböcke gehen seit vielen Monaten drei Kinder aus der Ukraine, die sich gut in die Gruppe eingefunden haben und hier Unterstützung beim Lernen bekommen. Der erhebliche Fortschritt dieser Kinder beim Deutschlernen zeigt, wie wichtig ein deutschsprachiges Umfeld fürs Lernen ist.

Wie es weitergeht

Was die Zukunft im Ukrainekrieg bringen wird, ist unklar. Sicher ist, dass wir für die Schutzsuchenden aus der Region auch ein Jahr später da sind: Wir helfen mit Deutschkursen, Lebensmitteln und Sachspenden, Beratung und Wohnraum.

Wir sehen, dass die Menschen im Ute Bock Haus motiviert sind, Deutsch zu lernen, sich einzubringen und einen Job zu finden. Obwohl die Fremdsprache noch eine Herausforderung ist, haben einige bereits eine Arbeit gefunden, beispielsweise in einer Blumenhandlung und einer Zahnarztpraxis. Oft geht es den Kindern leichter beim Erlernen der neuen Sprache. Sie haben bereits Freund*innen in der Schule gefunden und leben sich in der neuen Heimat ein.

Das Bangen um die Familie, Bekannten und Freund*innen in der Ukraine ist eine große Belastung. Die Kriegssituation, Nachrichten über Raketenbeschuss und Bombeneinschläge sind schmerzlich. Viele unserer Klient*innen wollen auf jeden Fall zurück, sobald der Krieg zu Ende ist, andere bauen sich aufgrund der unsicheren Aussichten eine Zukunft in Österreich auf. Egal, wie es weitergeht, wir werden helfen.

Gleiche Menschlichkeit für alle

Frau Bock wäre stolz gewesen, hätte sie die Hilfsbereitschaft und Offenheit der Österreicher*innen nach dem Kriegsausbruch in der Ukraine miterlebt. Sie hätte aber auch gesagt, dass Menschlichkeit für alle gleich da sein muss und nicht weniger wird, wenn man sie teilt.

Für Flüchtende aus der Ukraine wurde in Europa im Handumdrehen ein neuer Status geschaffen: Sie gelten als Vertriebene. In Österreich wurde ihnen dadurch der direkte Zugang zum Arbeitsmarkt sowie Deutschkurse ermöglicht, Öffi-Tickets wurden lange obsolet und Wohnraum gefunden. Von Anfang an sahen wir weniger bürokratische Hürden für Ukrainer*innen sowie mehr Hilfe und Offenheit in der Gesellschaft. Darüber sind wir froh! Doch was ist mit Menschen aus Syrien, Afghanistan, Nigeria, Somalia und anderen Konfliktregionen?

Unbürokratische Unterstützung beim Ankommen, ausreichend Deutschkurse und freier Arbeitsmarktzugang haben gezeigt, was alles geht, wenn der Wille der Politik da ist! Geflüchtete Menschen können sich mit einer pragmatischen Starthilfe wie dieser schneller in ihre neue Heimat einfinden, und sind nach nur einem Jahr häufig auf viel weniger Unterstützung angewiesen. Ukrainer*innen in Österreich wurden von Flüchtenden zu Vertriebenen gemacht und haben die Möglichkeit bekommen, sich vom ersten Tag an in die Gesellschaft einzubringen. Diese Chancen wünschen wir uns für alle unsere Klient*innen – egal woher sie kommen.

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