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Die Nächstenliebe versinkt im Schlamm

Mit jedem Tag erreichen uns schlimmere Nachrichten aus Kara Tepe. Der Name des eigentlich provisorischen Moria-Nachfolgelagers wurde in kürzester Zeit das neue Synonym für das Versagen der europäischen Asylpolitik.

Über 7.300 Menschen, davon knapp ein Drittel Kinder, leben im Flüchtlingslager Kara Tepe auf der griechischen Insel Lesbos unter schlimmsten Zuständen: überall Ratten, kein fließendes Wasser, keine fixen Sanitäranlagen, Zelte, die Sturm und Regen nichts entgegensetzen können. Und der Winter hat noch nicht einmal richtig begonnen.

Die Berichte der Helfenden und Journalist*innen vor Ort übertreffen sich täglich mit den Schilderungen des Grauens, vor dem die meisten der hier Untergebrachten eigentlich auf der Flucht sind. Frauen wie Doro Blancke, Franziska Grillmeier, Katharina Stemberger, u.v.m. lassen es nicht zu, dass diese Menschen vergessen werden, sie sind vor Ort und berichten entgegen aller Widrigkeiten und versuchter Einschränkungen. In einer Zeit, in der wir uns in Österreich auf das Weihnachtsfest vorbereiten und die Nächstenliebe zelebrieren, lassen wir die Menschen im Schlamm frieren und schaffen es nicht, Babys und Kindern zu helfen, die von Ratten angenagt werden.

Flucht kann alle treffen! Wir haben uns als Gemeinschaft vor 72 Jahren im Rahmen der Genfer Flüchtlingskonvention dazu verpflichtet, Menschen auf der Flucht zu helfen und ihnen ein faires Asylverfahren zu ermöglichen. Wir als Menschen sollten den Anspruch haben, dass wir Geflüchteten mit Menschlichkeit begegnen und humane Lebensbedingungen schaffen. Europa hat die Möglichkeit, diesen Menschen zu helfen.

Unser Verein hat sich der lokalen Flüchtlingshilfe in Wien verschrieben. Es ist unser Selbstverständnis als Verein, Geflüchteten bei ihrer Ankunft in Österreich zu helfen. Nun blicken wir hilflos nach Griechenland, schauen zudem verzweifelt nach Bosnien, wo sich ebenfalls eine humanitäre Krise abspielt und Menschen in Gefahr sind, zu erfrieren. Es sind erschütternde Bilder.

Wir danken allen Organisationen und Menschen, die sich vor Ort engagieren und unter höchstem persönlichen Einsatz dafür sorgen, die Menschlichkeit nach Kara Tepe oder auch ins bosnisches Lager Lipa zu bringen.

Doch es muss mehr geschehen! Es dürfen denen, die helfen wollen, nicht noch Steine in den Weg gelegt werden. Dieser Zustand ist untragbar – die Politik muss endlich auf allen Ebenen handeln! Alles andere ist unverantwortlich.

#WirhabenPlatz

 

Ute Bock Newsletter

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